Dienstag, 29. November 2011

Buenos Aires Trip, Iguazú Reise und vieles mehr - Mein November in Argentinien

!!! Runterscrollen, ich hab Bilder hinzugefügt!!! :D

Holaaa,

Este Post es el primero que voy a escribir en espanol, espero que entienden todo.
Mi tercero mes en argentina fue muy muy bien y tengo muchisimas cosas de contar. Especialmente sobre el viaje a las Cataratas del Iguazú, que fue una experiencia inolvidable para mi.

Nein nein, spaß beiseite, auch diesen Post hier werd ich natürlich wieder auf deutsch verfassen.
Auch dieses mal hab ich euch wieder fast ein Monat warten lassen, es tut mir leid, aber dafür hab ich jetzt umso mehr zu erzählen :) .

Puuuuuh, mit was fang ich an..
Ich kann mich leider nicht mehr an alles erinnern, was so im November passiert ist, aber ich werde mich einfach auf drei Events beschränken.

1) Der Buenos Aires-Trip
Unser Ausflug in die wunderschöne Hauptstadt Argentiniens begann am 4. November und ging drei Tage lang  bis zum 6. November. Nach der etwa drei-stündigen Busfahrt von Pergamino nach Buenos Aires Capital kamen wir an dem Haus eines Rotariers, bzw. des Jugenddienstbeauftragten von Rotary, an. Das Haus von ihm war hammer, er hatte einen richtigen Partyraum mit Sound- und Lichtanlage, Billard, Tischkicker und vielem mehr. Dort verbrachten wir dann die meiste Zeit wenn wir nicht unterwegs waren.
Am 5.November gings dann los, schon früh morgens haben wir einen Bus genommen und sind in die Stadt reingefahren. Dort sind wir dann fast den ganzen Tag rumgelaufen und haben sehr viele Sehenswürdigkeiten besichtigt. Zum Beispiel das berühmte "La Boca" - Viertel, den Obelisken oder die Universität von Buenos Aires. Wir haben auch die breiteste Straße der Welt überquert. Außerdem waren wir noch im Hard Rock Café, wo ich mir natürlich ein T-shirt gekauft hab :D, danach haben wir noch einen berühmten und rieeesigen Friedhof mitten in Buenos Aires besichtigt, wo viele bekannte Argentinier begraben liegen. Abends gab es dann noch einen 2-stündigen Tango Anfängerkurs, haha das war sehr witzig, weil wirs alle voll nicht drauf hatten :D
Und dann war noch was ganz cooles. Vorletztes Jahr hat bei uns zu Hause ein Austauschschüler aus Argentinien gewohnt, als Austausch für meine Schwester, sein Name ist Nahuel. Er ist eigentlich aus La Pampa, also aus einer anderen Provinz aber er ist gerade zum studieren in Buenos Aires. Als ich dann dort war, haben wir es tatsächlich hingekriegt uns irgendwo in der Stadt zu treffen. Das war sehr sehr cool, ihn nach zwei Jahren wieder zu sehen, er ist total cool drauf und wir haben uns dann (auf deutsch) über seine Zeit in Deutschland und alles mögliche unterhalten. Abends war dann in Buenos Aires noch eine rieeesige Homosexuellen-Demonstration, wo alle Schwulen der Stadt auf die Straße gegangen sind und für irgendetwas demonstriert haben. Wir sind leider nur mit dem Bus vorbeigefahren und nicht mitgelaufen :D .
Als wir von unserem langen Tag (an dem wir wirklich viel gelaufen sind) abends nach Hause kamen, wurde uns dann gesagt, dass wir jetzt noch auf eine Geburtstagsparty einer ehemaligen Austauschschülerin gehen, die sollte dann noch bis 5 Uhr morgens gehen, es war aber sehr cool weil wir von dem Rotarier die Erlaubnis hatten zu trinken, aber nur so viel, dass er und seine Frau nicht aufwachen würden, wenn wir nach Hause kommen haha :D. Alles in allem war dieser Tag, Samstag, 5. November, wunderschön und er wird mir noch lange in Erinnerung bleiben.

2) Das Gaucho-Event
Am Tag vor der großen Iguazú-Reise fand in Pergamino noch ein großes Event statt.
Nachmittags war die "Hauptstraße" von Pergamino abgesperrt und viele Gauchos (zum Teil auch Kinder) sind mit ihren Pferden die Straße entlang gelaufen. Sie hatten alle wunderschöne "Trachten" an, also typische Gaucho-Kleidung. 
Abends haben sich dann alle diese Gauchos und alle Interessierten aus Pergamino an einem anderen Ort versammelt und es gab wunderschöne Folklore-Livemusik und  "Asado" (Argentinisches Fleeeeeiisch) zum Essen. Mich hat fasziniert wie die Gauchos und ihre Frauen zu der Folklore-Musik getanzt haben. Ein für mich ganz ungewohnter aber interessanter und schöner Tanz. Die ganze Atmosphäre auf diesem Event spiegelte glaube ich die wirkliche Tradition des früheren, des traditionellen Argentiniens wieder. Die Gauchos mit ihren Ponchos und seltsamen Hüten, die Folklore-Gitarrenmusik, die tanzenden Leute, die rieeeesigen Rindersteaks: das war alles ganz ganz typisch argentinisch.
Auf diesem Fest habe ich dann auch zufällig noch eine Deutsche getroffen, die nach ihrem Abi gerade ein paar Verwandte von ihr in Argentinien besucht. Sie ist aus München und wird die nächsten fünf Monate in Argentinien, aber in einer anderen Provinz, verbringen. Außerdem hab ich mich noch mit einem Mann aus Spanien unterhalten und so erstmals auch zu hören bekommen wie sich das spanische Spanisch so anhört, das war sehr witzig und ungewohnt, weil er manche Wörter ganz anders ausgesprochen hat :D.

3) Die Reise zu den Iguazú-Wasserfällen
Am 13. November begaben wir uns, alle Austauschschüler aus meiner Provinz und zwei Rotarierinnen, auf unsere Reise in den Norden Argentiniens um die Iguazu-Wasserfälle in der Provinz Misiones zu besichtigen. 
Die Busfahrt dorthin ging mehr als ewig, ich glaube auf der Hinfahrt waren wir ca. 20 Stunden mit dem Bus unterwegs und die Rückfahrt ging sogar noch länger, aber dazu komme ich später noch :D. 
Bevor wir an unserem Hotel ankamen, machten wir noch einen Zwischenstopp an einem anderen Ort um eine Mine zu besichtigen. Ich hab leider den Namen der Minen vergessen, aber es gab dort wunderschöne wertvolle Gesteine und wir sind auch wirklich in die Mine reingelaufen, wo die Arbeiter gerade dabei waren diese Gesteine aus den Felsen zu hämmern. Wir mussten auch seltsame grüne Helme tragen, weil die Gefahr bestand dass einem Felsbrocken oder Steine auf den Kopf fallen. 
Danach sind wir dann endlich zu unserem Hotel gefahren und es war eine unglaubliche Erleichterung nach einem gesamten Tag, den wir im Bus verbracht hatten, in den Swimming Pool des Hotels zu springen. An diesem Tag (Montag) gab es dann noch einen kleinen Ausflug in die Innenstadt wo wir uns Postkarten, T-shirts oder Mate-Gefäße (argentinischer Mate-Tee, ich weiß nicht ob ihr davon schonmal was gehört habt) kaufen konnten. Am Dienstag ging es dann los. Direkt nach dem Frühstück ging es ab zu den Wasserfällen, die nur etwa eine halbe Stunde von unserem Hotel entfernt waren. Als wir im Iguazú-Nationalpark ankamen, trafen wir unsere Reiseleiterin die uns dann den ganzen Tag durch das gesamte Wasserfall-Gebiet führte. Was mir sofort auffiel als wir in diesem Gebiet ankamen war, dass extrem viele deutsche Touristen dort unterwegs waren. Es war sehr witzig immer mal wieder an Leuten vorbeizulaufen und sie deutsch reden zu hören :D . Als erstes ging es dann zu dem "Garganta del Diablo" auf deutsch in etwa "Teufelsschlund". Auf dem Weg dorthin hörte man von weitem schon die Wasserfälle und je näher man kam desto lauter wurde es. Als wir dann endlich ankamen, war es ein sehr sehr eindrucksvolles Erlebnis und wir alle waren unglaublich begeistert. Die Wasserfälle hatten eine unglaubliche Kraft und durch die Wassermassen konnte man nicht mal sehen wie tief es da runterging.. Es war sehr seltsam weil dieser Teufelsschlund für mich aussah wie ein Loch mitten im Meer. Außenrum ist die Wasseroberfläche fast glatt und dann geht es einfach plötzlich unglaublich tief runter und das gesamte Wasser strömt in dieses Loch hinab. Dieser Teufelsschlund ist die Stelle an dem die Wasserfälle am höchsten sind, wo also das Wasser am tiefsten fällt. 
Danach besichtigten wieder noch viele andere Stellen des Wasserfallgebiets. Der Nationalpark ist wirklich wunderschön weil man auch zum Teil richtig nah an die Wasserfälle herankommt (zwar nicht so nah wie auf der brasilianischen Seite aber dazu komme ich später noch). Die Bootstour, wo man mit Booten fast direkt bis an die Wasserfälle heranfährt, konnten wir leider nicht machen, weil uns dies von Rotary aus nicht mehr erlaubt wurde... Das war etwas schade, aber wir kamen auch so nah an die Wasserfälle ran, sogar so nah, dass wir an einer Stelle richtig richtig nass wurden (dazu lade ich noch ein Foto hoch). 
Am Mittwoch ging es dann ab nach Brasilien! Argentinien und Brasilien teilen sich die Iguazú Wasserfälle, allerdings besitzt Argentinien ca. 80 und Brasilien nur 20 Prozent des Gebiets. Es gab am Abend davor noch eine große Diskussion mit den Austauschschülern aus der USA, weil sie mit ihrem Visum nicht nach Brasilien einreisen konnten, und so an diesem Tag nicht mit uns gehen konnten, aber sie hatten an diesem Tag dann irgendwelche anderen Aktivitäten aber trotzdem war es natürlich etwas "unfair" :D . Der brasilianische Part des Wasserfallgebiets ist genau so eindrucksvoll und wunderschön wie der argentinische aber das besondere  an der brasilianischen Seite und das war es auch was mich so sehr begeistert hat, war dieser Steg, der wirklich direkt über die Wasserfälle führte und bis direkt an die Kante wo das Wasser dann runterstürzt. Ich weiß nicht wie man das mit Worten beschreiben kann, aber ich stand wirklich (am Ende des Stegs) einen halben Meter von der Kante entfernt und konnte hinunterblicken wie das Wasser dann unter mir in die Tiefe stürzte. Dabei sind wir natürlich unglaublich nass geworden aber es war dieser Moment auf diesem Steg mittendrin in den Wasserfällen und so nah dran, der mir stark in Erinnerung geblieben ist. 
Am Donnerstag gab es einen Tagesausflug nach Paraguay!
Das Wasserfallgebiet befindet sich in der Nähe des Punktes wo sich die drei Länder Argentinien, Brasilien und Paraguay treffen. Die Länder sind also nicht weit voneinander entfernt und so nutzten wir die Chance noch ein weiteres Land Südamerikas kennenzulernen. Paraguay ist insgesamt ärmer und weniger entwickelt als Argentinien oder Brasilien und als wir dort in die Stadt kamen war alles sehr kommerzialisiert. Es ging nur darum Sachen zu kaufen. Vor allem Elektronik und Ramsch, ich würde es als riesige Materialschlacht bezeichnen aber es war doch interessant zu sehen wie die Menschen dort leben und anders als in Brasilien (portugiesisch) konnten wir Austauschschüler uns in Paraguay mit den Leuten auf Spanisch verständigen. 
In Paraguay verbrachten wir nur einen halben Tag weil auch in dieses Land die Amis wieder nicht einreisen durften, und so wollten wir sie nicht den ganzen Tag alleine lassen. Wir sind dann Nachmittags mit unserer Reisegruppe in die Nähe eines Waldes gefahren wo ein Dorf der sogenannten Guaranis liegt. Guarani ist eine Ursprache Südamerikas, die aber in vielen Ländern noch weit verbreitet ist und Guaranis heißen die Menschen, die diese Sprache noch beherrschen. Guaranis sind ich will nicht sagen zurückgeblieben aber sie leben außerhalb der Städte in Hütten in Wäldern und haben ein sehr einfaches Leben im Einklang mit der Natur. Sie verzichten auf jede Form von Technik und ernähren sich dadurch dass sie im Wald Fallen stellen und Tiere einfangen und natürlich von Früchten und Pflanzen die sie anbauen. Man könnte sie als Ureinwohner bezeichnen und es war auf jeden Fall sehr interessant zu sehen wie diese Menschen so leben und überleben können. 
Weil wir am Freitag schon wieder abreisen sollten, und Donnerstag so unser letzter Abend war, erlaubten uns die Rotarier an diesem Abend noch in der Stadt abends (bzw. nachts) auszugehen. Am Anfang haben wir zuerst mit den Rotariern zusammen einen Cocktail getrunken, später sind sie aber dann ins Hotel zurückgegangen und wir durften alleine noch die Nacht in der Innenstadt verbringen. Wir haben uns dann in eine Bar gesetzt wo coole Livemusik gespielt wurde und am Ende hat der Ami, der irgendwie zu viel Geld hatte, die Drinks für alle (alle Getränke für alle zehn Austauschschüler) gezahlt, das war sehr cool :D . 
Ja am Freitag mussten wir uns dann auch schon von unserem Hotel verabschieden aber wir machten mit unserem Bus noch einen Zwischenstopp in einer Stadt, nicht sehr weit entfernt von Puerto Iguazú und noch innerhalb der Provinz Misiones. Dort besichtigten wir die uralten aber schönen "Ruinen von San Ignacio" die eine sehr lange und bestimmt interessante Geschichte haben, aber ich hab bei diesem Vortrag leider nicht zugehört und kann euch deshalb leider nichts genaueres dazu sagen haha :D . 
Auf unserem Heimweg gab es dann noch eine Panne, als unser Bus mitten in der Provinz Corrientes nicht mehr weiterfahren konnte, weil irgendetwas mit einem Rad oder Reifen nicht mehr stimmte. Also mussten wir fast vier Stunden warten, bis der Bus wieder funktionsfähig war aber wir verbrachten die Zeit dann damit in dieser Busstation irgendwo in Argentinien in Corrientes Gitarre zu spielen und zu singen. Danach ging es dann endlich weiter und nach ca. 24 Stunden kamen wir dann auch schließlich wieder in Pergamino an. 
Ja das war meine erste Reise hier in meinem Austauschjahr und ich habe in diesen sechs Tagen wirklich viele schöne und vor allem eindrucksvolle Erlebnisse gehabt. Ich hoffe ich habe euch mit diesem "Bericht" so viel wie möglich davon erzählen können. 

Hier noch eine kleine Neuigkeit, die in den letzten Tagen passiert ist. Zurzeit wohnt ein Argentinier (Martin) aus Dolores (auch Provinz Buenos Aires) bei mir zu Hause in Deutschland und ich hab mit seiner Schwester in Facebook ausgemacht, dass sie und ihre Familie mich mal besuchen kommen könnten. Die Stadt Dolores befindet sich zwar in der selben Provinz, ist aber doch fast fünf Stunden entfernt. Letzte Woche sind sie dann aber wirklich nach Pergamino gefahren und ich hab mit ihnen zusammen einen Tag verbracht.. Das war sehr cool, wir haben viel über Martin und sein Leben in Kressbronn geredet und sie haben mich auch eingeladen sie einmal in Dolores zu besuchen. 

Ja, das war es auch schon wieder von mir. Ich verabschiede mich übermorgen nach Goya / Corrientes um die Gastfamilie meiner Schwester letztes Jahr zu besuchen und Weihnachten werde ich mit meiner zweiten Gastfamilie in Mar de las Pampas verbringen aber darüber werde ich euch dann im nächsten Post berichten :) . 

Macht´s gut, ich melde mich bald wieder, liebe Grüße!

Oli

Hier noch ein paar Bilder aus Buenos Aires und von den Wasserfällen (von dem Gaucho-Event hab ich leider keinerlei Fotos...):

Der Plaza de Mayo - Hier begann die argentinische Revolution

 Der Obelisk mitten in Buenos Aires ( im Hundergrund der Mercedes Stern :) )

 Die Universität



 Torte mit essbaren Gesichtern

Alle deutschsprachigen Austauschschüler (Deutschland, Deutschland, Deutschland, Schweiz)

 Da lieg ich mitten auf der breitesten Straße der Welt :)

Alle Inbounds meines Rotary Distrikts 4825 - 11 Austauschschüler aus 6 Ländern


Iguazú Nationalpark Argentinien!

Guaranis

Der Steg in Brasilien!!!



Ganz vorne am Steg


Vor dem Iguazú Nationalpark in Brasilien



Gespiegelte Wasserfälle :)