Mittwoch, 21. März 2012

Ich meld mich mal wieder

Heeey Ihr!

Ich hatte ja eigentlich vor hier jeden Monat was zu posten, aber irgendwie hab ich das im Februar leider verpennt. Egaaal, hier kommt der verspätete Post! :)

In diesem Monat hab ich wieder unglaublich viel erlebt, darunter eine kurze Reise nach Urugay und eine etwas längere Reise in die Stadt Dolores.

Kurztrip nach Uruguay vom 11. - 15. Februar:

Eigentlich war für den Februar eine viel grössere Reise geplant, eine Reise in den Norden Argentiniens in die Provinzen Jujuy, Salta und Tucuman. Leider wurde dieses Reise kurzfristig abgesagt, weil zu wenige Austauschschüler Lust (!) und genügend Geld hatten, die Reise zu machen. Das war echt richtig schade, ich hätte sie sehr gerne gemacht, vor allem weil man sagt, dass die Leute in diesen Provinzen die beste bzw. schönste Musik Argentiniens haben und die Landschaft soll unglaublich schön sein. Naja, was solls, dafür wurde diese Reise dann durch eine etwas kleinere (aber immerhin in ein anderes Land) ersetzt.
Achso, der Grund dafür warum wir diese Reise unbedingt "ersetzen" mussten war unser Visum. Wie ihr vielleicht schon wisst, hab ich nur ein dreimonatiges Visum und muss deshalb alle drei Monate aus Argentinien ausreisen. Während der Nordreise wären wir dann nach Bolivien ausgereist, Uruguay liegt aber um einiges näher dran an Buenos Aires, deshalb konnten sie diese Reise viel kürzer und vor allem billiger organisieren.
Wir trafen uns also alle am 11. Februar in dem Haus von einem Rotarier, der in Buenos Aires wohnt und bei dem wir auch schon während unseres "Day-Trips" übernachtet hatten. Wir haben dann zwei Tage bei ihm übernachtet. In der ersten Nacht gab es eine "Party" wo alle ehemaligen Austauschschüler, die gerade in der Nähe waren gekommen sind. Das zeigt auch wie chillig die Rotarier hier in Argentinien sind (oder zumindest in dem Distrikt). Wir durften in der Garage von dem Rotarier (!) ne Party veranstalten und er hat mit uns dann zusammen auch ein paar Bierchen getrunken hahaha :D Am Tag danach (12.2) sind wir dann in die Stadt gefahren und haben das wunderschöne Viertel "Tigre" (Tieger) in Buenos Aires besichtigt. Am Tag darauf sind wir dann endlich nach Uruguay gefahren. Argentinien und Urugya sind durch den Fluss "Rio de la plata" getrennt. Den haben wir in einer Fähre überquert (hat mich an den Bodensee erinnert) und sind dann mittags in unserem Hotel in Colonia / Uruguay angekommen. Am Abend haben wir in einem Restaurant direkt am Flussufer auf einer Terasse gegessen, das war echt wunderschön. Uruguay ist Argentinien sehr sehr ähnlich, die Kultur, die Leute, die Sprache (der Akzent ist genau wie der buenosairsische :D ) , das Stadtbild und auch das Essen. Am nächsten Tag haben wir eine City-Tour durch Colonia gemacht, haben uns viele Souvenirs gekauft, sind auf einen Leuchtturm gestiegen und haben dann irgendwo in der Stadt Mittag gegessen. Gegen Abend mussten wir dann unser Hotel auch schon verlassen und sind dann mit dem Buquebus wieder zurück nach Buenos Aires gefahren. Die Rückfahrt mit der Fähre auf dem Fluss war echt wunderschön. Wir sind genau zu der Zeit zurückgefahren, als die Sonne gerade untergegangen ist. Das war echt cool, mit den Austauschschülern dann auf dem Deck der Fähre zu sitzen, mit Sternenhimmel und Sonnenuntergang, das war eine ganz besondere Stimmung da.
Am 14.2 haben wir dann noch eine weitere Nacht in dem Haus des Rotariers in Buenos Aires übernachtet und sind dann am Mittwoch, 15.2, mit verlängertem Visum wieder zurück nach Pergamino gefahren.

Am 21.2 bin ich mit meiner Gastfamilie nach Rosario gefahren. Das ist eine Stadt, nicht sehr weit von Pergamino entfernt und ich glaube es ist sogar die zweitgrösste Stadt (oder zweitwichtigste keine Ahnung) Argentiniens. Wir haben dort das "Monumento a la Bandera", also das Monument der Nationalflagge besichtigt. Danach sind wir dann noch ein bisschen in der Stadt rumgelaufen und später sind wir dann in ein Einkaufszentrum.

Am 25.2 war ich wiedermal auf einer Firmada. Ich hab euch in einer meiner ersten Post mal erklärt was das ist. Das machen die argentinischen Mädchen hier, wenn sie fünfzehn werden. Wir haben uns bei dem Mädchen zu Hause getroffen, die Strasse schön bemalt, es gab viel zu essen und später wurde sie dann mit allen möglichen ekligen Sachen abgeworfen, danach ist sie rumgerannt und hat die Leute umarmt.. was für eine Tradition... hahaha :D

27.2 - 3.3 : La fiesta nacional de la Guitarra

Soooo, jetzt bin ich endlich dazu gekommen, diesen Post hier fertigzustellen haha.
Ich erzaehl euch noch kurz die Vorgeschichte. Wie ihr wisst, wohnt bei mir zu Hause in Deutschland gerade Martin, ein Junge aus Dolores (Provinz Buenos Aires) und seine Familie ist mich im Dezember auch schon einmal besuchen gekommen. Als sie hier in Pergamino waren, haben sie mich eingeladen, sie auch einmal in Dolores zu besuchen. In Dolores findet jedes Jahr Ende Februar ein grosses Festival statt. Es heisst "La fiesta nacional de la Guitarra " also auf deutsch in etwa "Nationalfest der Gitarre" (wie schlecht uebersetzt hahaha) . Ich bin also von Pergamino aus alleine los mit dem Bus nach Buenos Aires und dort hat mich dann Martins Familie, die Familie Galvaliz am Busbahnhof abgeholt. Sie haben ein wunderschoenes Haus in Dolores etwas ausserhalb der Stadt, das ganze Haus aus Holz mit schoenem Garten, .. und sind alle auch supernett. Das Festival geht glaub ich zehn Tage lang und ich war sechs Tage dort Wir sind aber jede (!) Nacht auf das Festival gegangen und haben uns unzaehlige Kuenstler und Taenze und Musiker und Bands angeschaut. Meistens wurde traditionelle argentinische Musik gespielt, also Folklore aber es gab am letzten Abend wo ich dort war auch zwei moderne "Rock"bands.
Ich hab in den Tagen dort auch viel mit den Freunden von Martin unternommen, die alle unglaublich talentierte Taenzer, Musiker oder beides waren. An einem Abend hat auch ein in Argentinien ziemlich beruehmter Musiker namens Jorge Rojas mit seiner Band ein Konzert gegeben.
Es waren auf jeden fall sechs Tage voller Musik, Kunst und Tanz, die ich sehr genossen habe :)

Jetzt erzaehle ich euch noch eine kleine Geschichte, die mir nach meinem Aufenthalt in Dolores dann in Buenos Aires passiert ist.
Es war eigentlich so geplant dass ich bis zum 3.3 in Dolores bleibe und dann direkt von dort aus nach Buenos Aires Capital fahre weil es naeher liegt und ich so nicht den Umweg ueber Pergamino machen musste. Es war geplant dass ich am 3.3 morgens von einem Taxi dann direkt von dem Haus der Familie Galvaliz nach Buenos Aires zu dem Haus fahre, wo nachmittags ein Treffen mit allen Austauschschuelern und Rotariern stattfand. Leider haben wir uns zu spaet um das Taxi gekuemmert (wir wussten auch nicht dass man die reservieren musste) und ich musste schliesslich dann mit dem Bus fahren. Der Bus ist aber natuerlich nicht direkt bis an das Haus gefahren wo das Treffen war, sondern hat mich im Zentrum von Buenos Aires rausgelassen und ich sollte dann ein Taxi nehmen und zu dem Meeting fahren. Ich bin also aus dem Bus ausgestiegen und der Busfahrer hat mir auch gleich ein Taxi gerufen. Als ich eingestiegen bin, hab ich dem Fahrer den Zettel mit der Adresse von dem Treffen gegeben und hab mir nichts weiteres gedacht. Der Taxifahrer hat mir aber dann gesagt dass er mich nicht fahren kann, weil es viele Strassen in Buenos Aires gibt, die so heissen und der Rotarier hat uns in seiner Mail nicht die "Localidad" also das Viertel bzw. den Bezirk gegeben.
Es war also ein Strassennahme wie in Deutschland die Hauptstrasse oder die Bahnhofsstrasse, von denen es in jeder grossen Stadt ja massenweise gibt... Ich musste also aussteigen, und das mitten, aber mitten in Buenos Aires, zentraler gings gar nicht mehr. Ich war genau neben dem Obelisken, der so das Zentrum von der Hauptstadt markiert, mit meinem gesamten Zeug. Mit meinem Koffer, meiner Gitarre, meiner Videokamera, meinem gesamten Geld, mit ALLEM. Und das ganz alleine, und ich hatte kein Geld auf dem Handy... Ich stand also dort erstmal und wusste nicht was ich tun sollte. Ich hatte zwar die Adresse, aber mit der konnten die Taxifahrer nichts anfangen solange sie die Localidad nicht wussten.
Nach zehn Minuten ungefaehr hat mir dann glaub ich Gott oder Jesus oder irgendjemand geholfen, weil ich mich ploetzlich an was ganz wichtiges erinnert habe. Als wir naemlich vor unserem kleinen Ausflug nach Uruguay bei dem Rotarier in Buenos Aires uebernachtet haben, hat er uns gesagt, dass wir das naechste Meeting mit allen Austauschschuelern aus dem Rotay-Distrikt, in der Naehe von seinem Haus machen werden. Und ich wusste noch wie der Bezirk hies, wo der Rotarier wohnte. Also dachte ich mir, das muss bestimmt der selbe Bezirk sein, wo auch das Meeting stattfindet. Also bin ich wieder in ein Taxi eingestiegen, hab ihm die Strasse und die Localidad "Olivos" gegeben, und er hat mich dann schliesslich dort hingefahren...
Da hab ich auf jeden Fall richtig Glueck gehabt, dass mir der Name noch eingefallen ist, sonst haette ich echt nicht gewusst was ich sonst haette tun sollen :D Jaja, das war schon ein kleines Abenteuer :) .

Bald schreibe euch was ueber den Monat Maerz, in dem aber nich allzu viel neues passiert ist :)

In weniger als drei Monaten bin ich uebrigens schon wieder bei euch, krass wie schnell die Zeit vergeht :)

Macht´s gut, bis bald,

Oli

Ps: Bilder sollt ich auch mal wieder hochladen, ich weiss :D